Reallabor
Regionales & Kooperatives WirtschaftenWie können im Werra-Meißner-Kreis resiliente und gemeinschaftsgetragene Versorgungsstrukturen aufgebaut und weiterentwickelt werden?
Im „Reallabor Regionales & Kooperatives Wirtschaften“ schließen sich Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft zusammen. Gemeinsam erproben sie, wie eine resiliente und gemeinschaftsgetragene Versorgung mit Energie, Nahrung und Wohnraum in der Region möglich ist. Das Reallabor ermöglicht Vernetzung und Weiterbildung, unterstützt konkrete Projekte und erarbeitet ein Zukunftskonzept für den Kreis.
MEHRERE PROTOTYPEN
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ZUKUNFTSKONFERENZ
ZUKUNFTSKONZEPT
Bei einer Zukunftskonferenz Anfang Juli haben sich fast 100 Bürger*innen in Bad Sooden-Allendorf zusammengefunden, um Zukunftsentwürfe und konkrete Projektideen zu entwickeln. Seitdem unterstützt das Reallabor verschiedene Projekte in der Prototypenphase: es geht unter anderem um den Aufbau von Nahwärmenetzen, die Gründung eines Ernährungsrats, Mehrgenerationen-Wohnen und die Gestaltung eines Pflegebauernhofs. Für die zweite Phase der Prototypenbegleitung kannst du dich aktuell bewerben – mehr dazu hier.
Parallel finden regelmäßig Veranstaltungen statt, die für alle Interessierten offen sind: hier gibt es die Möglichkeit, sich zu vernetzen, weiterzubilden und vielleicht sogar selbst ein Projekt zu starten.
Die Universität Kassel begleitet das Projekt wissenschaftlich und erstellt eine Nachhaltigkeitsbilanz.
Die Prototypen-Projekte werden beim Abschlussymposium im Juli 2024 vorgestellt. Den Abschluss des Projekts bildet ein Zukunftskonzept für die Versorgung im Werra-Meißner-Kreis, das konkrete Maßnahmen für die folgenden 3 Jahre vorschlägt. In einer möglichen Folgeförderung können die ausgearbeiteten Projekte weiter in der Umsetzung begleitet werden.
Der Werra-Meissner-Kreis
Der Werra-Meißner-Kreis ist der durchschnittlich älteste und bevölkerungsärmste Flächenlandkreis Hessens. Seit 1995 nimmt die Bevölkerung konstant ab und immer weniger Höfe, Praxen und Betriebe werden übernommen, Ausbildungsplätze sind nicht besetzt.
Gleichzeitig werden erfolgreich wegweisende Modellprojekte der Daseinsvorsorge umgesetzt, wie die energetische Quatierssanierung, Lokal einfach genial, Holles Schaf, Ökomodell-Region Nordhessen und vieles mehr. Witzenhausen zählt mit dem Universitätsstandort der Uni Kassel zu den gründungsstärksten Standorten Deutschlands. Neue Konzepte des Wohnens (Mehrgenerationenhäuser) und Arbeitens (Co-Working-Spaces) nehmen zu und geben zukunftsfähige Perspektiven auf ein gutes Leben auf dem Land.
An die gemachten Erfahrungen im Kreis knüpfen wir im Reallabor an.
Resiliente Grundversorgung
Die Welt, wie wir sie kennen, ändert sich fortlaufend – manchmal schnell, manchmal langsamer. Mit Schocks können wir recht gut umgehen und flexibel darauf reagieren, bei schleichenden Veränderungen fällt uns Weitsicht schwerer. „Resilienz“ beschreibt sowohl die Fähigkeit auf Schocks zu reagieren als auch sich an langfristige Veränderungen anzupassen und einzustellen.
Vor dem Hintergrund zunehmender sozialer und ökologischer Krisen stellt sich die Frage, wie eine Region fehlerfreundlich und anpassungsfähig werden kann, sodass ihre Ökonomie auch in turbulenten Zeiten funktioniert und die Lebensqualität gewährleistet wird. Im Reallabor fangen wir bei den Grundbedürfnissen der Menschen an: Wohnen, Nahrung und Energie. Grundsätzlich spielt für die Resilienz ein gewisser Grad an regionaler Versorgung eine wichtige Rolle.
Kooperatives Wirtschaften
Im kooperativen oder gemeinschaftsgetragenen Wirtschaften setzen sich Produzierende und Konsumierende immer wieder an einen Tisch. Sie legen Standards wie faire Löhne oder eine ökologische Produktionsweise fest und tragen gemeinsam Kosten und Risiko. Produzierende gewinnen dadurch Sicherheit und Konsumierende gestalten ihre Versorgung aktiv mit. Beide profitieren von einer wertschätzenden Kooperation. Das Reallabor will diese Prinzipien kooperativen Wirtschaftens auf die elementaren Versorgungsbereiche Energie, Ernährung und Wohnen ausweiten und zu einem regionalen Diskurs über zukunftsfähiges Wirtschaften und einem gutem Leben für alle beitragen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
wie können wir unsere Versorgung in den Bereichen Ernährung, Wohnen und Energie im Werra-Meißner-Kreis regional und resilient gestalten? Mit dieser Frage soll sich das Reallabor Werra-Meißner auseinandersetzen.
Dabei sollen Zukunftsideen für eine nachhaltige und resiliente Grundversorgung im Werra-Meissner-Kreis entwickelt und konkret ausprobiert werden.
Ich halte diesen nachhaltigen Ansatz der Lösungssuche vor Ort für einen sehr sinnvollen und zukunftsfähigen Ansatz. Er verbindet lokale Lösungskompetenz mit lokaler Wertschöpfung und kann so zu einer Stärkung der Region führen, die aus der eigenen Kreativität und Kraft erwächst.
Ich lade alle Bürgerinnen und Bürger dazu ein, sich hier aktiv mit ihren Ideen einzubringen und so die Zukunft unserer Region mitzugestalten.
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