Wer seid Ihr?

Ziegenhagen ist ein traditioneller gewachsener Ort mit intensivem Vereinsleben, Dorfgemeinschaftshaus und Gastwirtschaft. Es ist aber auch ein Ort, dessen Bewohner*innen seit 2017 einen Nachhaltigkeitsprozess “Leben in zukunftsfähigen Dörfern” gestalten, um ihr Dorf zukunftsfähig zu gestalten.

Unser Team ist Teil des Vereins und der Arbeitsgruppe „Nachhaltiges Ziegenhagen“, das vielfältige Projekten wie Dorfzeitung, Dorfgarten, Kulturveranstaltungen, Lern-Ort Dorf oder Energetische Quartierssanierung realisiert.

Eine Arbeitsgruppe des Ortsbeirates und weitere kompetente Bürger*innen arbeiten seit einer Einladung des Landkreises in 2023 an einem Konzept für die zukünftige Wärmeversorgung im Dorf. Ziel ist es, mit größtmöglicher Beteiligung der Dorfbewohner*innen, eine eigene Energie-Genossenschaft zu gründen.

Was habt Ihr vor?

Der Verbrauch an Öl und Gas ist nicht zukunftsfähig – insbesondere nicht für Heizzwecke. Ein Ausweichen auf Holz, in der Masse von Häusern im Land, ist nicht möglich. Da Abwärmequellen im Umfeld unseres Dorfes (stellvertretend für viele andere Dörfer) fehlen, wollen wir die Wärmeversorgung über eine Sektorenkopplung mit Sonnenstrom, Großwärmepumpen und durch mehrere Optimierungsansätze wirtschaftlich umsetzen.

Die technischen Möglichkeiten sind nach derzeitigem Stand:

  • Eigene Stromleitung aus PV-Park zur Wärmepumpe um Netzabgaben einzusparen
  • Verwendung von Eiswassertechnik im Winter, um auch bei großer Kälte für die Wärmepumpe 11 Grad bereit stellen zu können.
  • Erreichen eines niedrigen Wärmepreises, um eine hohe prozentuale Beteiligung der Hausbesitzer*innen zu erzielen. Je höher die Beteiligung um so geringer werden die individuell zu tragenden Kosten.

Warum ist das wichtig?

Öl – Gas – und auch Holzverbrennung sind für Dörfer und Städte Auslaufmodelle. Es besteht die Gefahr, das viele Hausbesitzer*innen Einzelentscheidungen treffen, die in ihrer Wirkungsgrad weit hinter einer innovativen Gemeinschaftslösung zurück bleiben, insbesondere in Hinblick auf Ressourcenverbrauch, Umweltauswirkung und Kosteneffizienz. Die mit hohen Investitionen und erneuerten Heizungsanlagen bzw. Wärmekonzepte laufen Gefahr, die notwendige hohe Beteiligungsquoten für eine Gemeinschaftslösung auszuhöhlen. Daher ist es wichtig, so schnell wie möglich zu belegen, das ein Ort auch ohne Abwärmequelle und ohne Verbrennungsprozesse ein wirtschaftliches Konzept erstellen und umsetzen kann.

Was ist das kooperative an dem was Ihr vorhabt?

Wir gründen eine Genossenschaft, in der ca. 75% der Hausbesitzer*innen Mitglied sind. Der wichtigste Punkt des Kooperativen ist, dass die einzelnen Hausbesitzer*innen lediglich eine Anschlussgebühr von ca. 5000 bis 8000 Euro aufbringen müssen, um langfristig eine Wärmeversorgung sicher zu stellen. Der Finanzierungsbedarf ist somit nicht vergleichbar mit einer Wärmeisolierung und dem individuellen Einbau einer Wärmepumpe, für die ein sechsstelliger Betrag aufgewendet werden müsste. Damit wird eine zukunftsfähige Wärmeversorgung auch für Eigentüner*innen möglich, die sich eine höhere Investition nicht leisten können. Die Form der Genossenschaft stellt darüber hinaus sicher, das alle Anlagen und alles eingebrachte Engagement allen gemeinsam zugute kommt und weitere Entwicklungen, Preisbildung, Neuanschlüsse von den Genossenschaftlern gemeinsam beraten und beschlossen werden. Es ist ein großes Lernfeld in Sachen Gemeinschaftsbildung, das auch Grundlage werden kann für weitere denkbare Aufgaben, wie z. Bsp. Dorfladen, Altenbegleitung, Nahverkehr….. etc.

Was sind die nächsten Schritte?

  • aktuell in Umsetzung: Begleitung des Fachbüros für eine hochwertige Vorstudie
  • Anfragen für Zustiftungen für 20 % Eigenkapital
  • Erstellung Extraausgaben der Dorfzeitung mit Thema Nahwärme
  • Vorbereitung einer Veranstaltung und Vortrag für Dorfbewohner zum Thema
  • Organisation einer Besichtigungsfahrt zu einem Beispiel-Dorf
  • Abnahme-Vertrag oder Letter of Intent mit Solarparkprojektierern
  • Untere Wasserbehörde und Naturschutzbehörde einbeziehen in Abstimmung und Genehmigungsverfahren des Eiswasser-Verfahrens und Bachschutzmaßnahmen
  • Grundstückssicherung für die Wärmezentrale
  • Finanzierung einer Studie zum besten Konzeptentwurf
  • Genossenschaftsgründung
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